15,4 Prozent aller in Deutschland lebenden Drei- bis 17-Jährigen sind übergewichtig, 5,9 Prozent sogar adipös. Im Vergleich zu normalgewichtigen Gleichaltrigen treten bei ihnen bereits in jungen Jahren Bluthochdruck sowie Störungen im Fett- und Zuckerstoffwechsel auf. Das Risiko für Mobbing ist erhöht.
15,4 Prozent aller Kinder und Jugendliche im Alter von 3 bis 17 Jahre sind übergewichtig, 5,9 Prozent davon adipös. Unterschiede zeigen sich sowohl in der sozialen Herkunft als auch in den Altersgruppen: Junge Menschen aus Familien mit einem niedrigen sozioökonomischen Status haben ein viermal höheres Risiko für Übergewicht als ihre Altersgenossen aus Haushalten mit einem hohen sozioökonomischen Status. Die Auswertung der KiGGS Studie Welle 2 ergab zudem, dass in der Altersgruppe 11 bis 13 Jahre 20 Prozent der Mädchen und 21,1 Prozent der Jungen übergewichtig waren – also jedes fünfte Kind.
Essverhalten von Kindern und Jugendlichen
Auf Basis der EsKiMo-Studie als Teil der bundesweiten KiGGs-Untersuchung haben Forschende Daten zum Lebensmittelverzehr bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 bis 17 Jahren erhoben. Es zeigt sich, dass sie deutlich zu wenig Obst, Gemüse, Milch/Milchprodukte und Fisch zu sich nehmen. Die Verzehrsmengen an Fleisch- und Wurstprodukten, „Fastfood“, Süßigkeiten und süßen Getränken lagen hingegen deutlich zu hoch.
Es besteht also laut der Stiftung Kindergesundheit ein erheblicher Verbesserungsbedarf bei der Lebensmittelauswahl von Kindern und Jugendlichen. Ziel ist es, Fehl- und Mangelernährung und dadurch bedingtem Übergewicht bei gleichzeitigem Mangel an wichtigen Nährstoffen (Fehlernährung/Hidden Hunger) vorzubeugen.
Beeinflusst wird die Ernährungsweise Heranwachsender durch an sie gerichtete Werbung und das sogenannte Kindermarketing (Lebensmittel in Kinderoptik). Problematisch sei zudem der nach wie vor hohe Zuckergehalt zum Beispiel von Frühstückscerealien. Hinzu komme Werbung für ungesunde Produkte im Fernsehen und Internet. Laut einer Studie der Universität Hamburg bewerben 92 Prozent der Lebensmittelwerbungen, die Kinder im Internet und im TV sehen, ungesunde Produkte.
Zudem haben sich die Lebensumstände von Kindern und Jugendlichen geändert. Immer mehr Schülerinnen und Schüler gehen in eine Ganztagsschule und nehmen dort am Mittagessen teil. Laut dem Portal ganztagsschulen.org lag die Zahl der Schülerinnen und Schüler im Ganztagsbetrieb bei 3,5 Millionen. Damit spielt die Schulverpflegung eine wichtige Rolle für die gesunde, ausgeglichene und nachhaltige Ernährung. Einen wesentlichen Beitrag dazu kann der DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Schulen leisten.