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Neben Bund, Ländern und Kommunen sind alle Akteure aus dem gesellschaftlichen Raum gefragt, den Nationalen Aktionsplan zu unterstützen. Dabei setzen die Maßnahmen überall dort an, wo Menschen leben, arbeiten, lernen und spielen.
Die Bundesregierung hat deshalb die folgenden fünf zentralen Handlungsfelder definiert, auf die sich die Maßnahmen der unterschiedlichen Akteure konzentrieren. Jedem Handlungsfeld sind zentrale Ziele und konkrete Ansatzpunkte für Maßnahmen zugeschrieben.
Jeder Mensch ist für seine Gesundheit verantwortlich. Aber häufig fehlt es an den notwendigen Rahmenbedingungen oder der Umsetzung des konkreten Wissens, um sich gesund zu verhalten. Hier sind Viele oft überfordert. Bund, Länder und Kommunen möchten deshalb ihre Bürgerinnen und Bürger unterstützen und Vorbild sein.
Die Förderung eines gesunden Lebensstils ist zu einer wichtigen Aufgabe von Bund, Ländern und Kommunen geworden. Alle Bereiche der Politik sind durch den Nationalen Aktionsplan aufgerufen, sich an diesem Ziel zu beteiligen. Denn konkrete Maßnahmen können nur dann langfristig erfolgreich sein, wenn sie von einer allgemeinen Neuorientierung getragen werden. Hier sind die unterschiedlichen Bundesministerien, aber auch Länder und Kommunen gefragt, ihre politischen Entscheidungen zukünftig immer auch unter dem Aspekt der Gesundheitsförderung zu treffen.
Die Politik von Bund, Ländern und Kommunen möchte durch konkrete Maßnahmen zeigen, wie sich ein Klima schaffen lässt, in dem ein gesundes Ernährungs- und Bewegungsverhalten für jeden Einzelnen möglich wird. Durch allgemeine, gesundheitsfördernde Strukturen können auch Menschen, die benachteiligt oder gesundheitlich gefährdet sind, mit profitieren.
Informationen und Empfehlungen zu Ernährung, Bewegung und Gesundheit sind ausreichend vorhanden. Trotzdem fällt es vielen Menschen schwer, diese Ratschläge auch umzusetzen. Deshalb brauchen sie bessere Angebote zur Ernährungs- und Bewegungsaufklärung.
Ernährung und Bewegung werden in den unterschiedlichsten Lebenswelten thematisiert – angefangen in Kindertageseinrichtungen und Schulen, über den Arbeitsplatz bis hin zum Wohnumfeld. Auch Medien und Werbung tragen zur Verbreitung von Ernährungs- und Bewegungsinformationen bei. Viele Menschen sind allerdings von der Vielfalt oder vom Inhalt der verbreiteten Empfehlungen überfordert. . Darüber hinaus müssen Angebote zur Ernährungs- und Bewegungsbildung auch Unterschiede zwischen den verschiedensten Bevölkerungsgruppen berücksichtigen.
Wer rastet, der rostet! Dieses Sprichwort kennt und versteht jeder. Denn die Bedeutung von Bewegung für die Erhaltung der Gesundheit sowie Vorbeugung einer Vielzahl chronischer, nichtübertragbarer Krankheiten ist wissenschaftlich sehr gut belegt. Doch trotz besseren Wissens, wie wichtig Bewegung im Alltag für das körperliche Wohlbefinden ist, bewegen sich viele Bürger zu wenig.
Die Gründe für die wachsende Bewegungsarmut sind vielfältig und liegen oft in den sich ändernden gesellschaftlichen Verhältnissen: Eine wachsende Motorisierung, berufliche Tätigkeiten im Sitzen, zu wenig attraktive Spielflächen für Kinder am Wohnort gepaart mit einem großen Angebot an bewegungsarmen Freizeitbeschäftigungen tragen zum Bewegungsmangel bei.
Damit Menschen in Deutschland wieder regelmäßig körperlich und sportlich aktiv werden, müssen Lebenswelten mit ausreichend attraktiven Bewegungsanreizen geschaffen werden.
Die bewegungsförderliche Gestaltung der Umwelt wird dort umgesetzt, wo Menschen spielen, lernen und arbeiten. Kurzum im Alltag. Dabei orientieren sich die Maßnahmen an Zielgruppen spezifischen Gegebenheiten wie Alter, Geschlecht und sozialer Status. Ein besonderes Augenmerk gilt den Gruppen mit sehr wenig Bewegung. Der Transfer der Alltagsbewegung an den Arbeitsplatz, die Schule oder den Verein stellt einen weiteren Schritt zur Steigerung der persönlichen Bewegungsbilanz dar. Egal ob Alltagsbewegung oder Sport im Verein, am Ende stehen altersspezifisch erarbeitete Empfehlungen zum Umfang und Umsetzung der sportlichen Aktivität, die durchgängig Qualitätskriterien entsprechen müssen.
Ziel ist es schließlich, Menschen neben Alltagsbewegung auch an sportliche Aktivitäten heranzuführen und den Zugang zu Vereinen zu erleichtern.
Die Deutschen essen immer öfter außer Haus. Deshalb kommt Gesundheits- und Qualitätsaspekten in der Gemeinschaftsverpflegung und in der Gastronomie eine besondere Bedeutung zu. Bundesweit einheitliche Qualitätsstandards, Kampagnen und Qualifizierungsmaßnahmen helfen bei der Umsetzung.
Jeder vierte Bundesbürger isst einmal täglich außer Haus: in Kindertageseinrichtungen, Schulen, Arbeitsstätten, Krankenhäusern, Senioreneinrichtungen oder in der Gastronomie. Mit einer ausgewogenen, bedarfsgerechten und qualitativ hochwertigen Verpflegung können diese Einrichtungen einen wertvollen Beitrag zur gesundheitsförderlichen Ernährung leisten. Um das zu erreichen, sollten die Speisenpläne auf einheitlichen Qualitätsstandards basieren, die Verpflegungsangebote zielgruppengerechter gestaltet werden und das Personal dementsprechend ausgebildet und geschult sein.
Bezüglich des Beitrags von Bewegung und Ernährung für die Gesundheit von Menschen gibt es durch umfangreiche gesundheitsbezogene Forschungsprojekte bereits wichtige Erkenntnisse.
Forschungsbedarf besteht nicht so sehr hinsichtlich des Nutzens von körperlicher Aktivität und den Einfluss der Ernährung auf die Gesundheit. Vielmehr ist zum Beispiel die konkrete Ausgestaltung von sportlichen Angeboten sowie deren Umfänge insgesamt beziehungsweise in speziellen Zielgruppen, zum Beispiel bei Kindern und Jugendlichen, sowie bezüglich der Messmethoden und Zugangswege in Sondergruppen, wie zum Beispiel Menschen mit Migrationshintergrund oder sozial Benachteiligten, zu erforschen. Auch bedarf es an weiteren Kenntnissen über sogenannte kausale Zusammenhänge zwischen gesteigertem Ernährungswissen und Änderung des Ernährungsverhaltens. Hierbei sollten auch internationale Forschungsergebnisse Beachtung finden und die Zusammenarbeit gefördert werden.
Die Förderung eines gesunden Lebensstils ist ein gemeinsames Ziel von Bund, Ländern und Kommunen. Neben der Politik sind aber auch Gesundheitswesen, Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Medien und alle weiteren Akteure aus dem gesellschaftlichen Raum gefragt, den Nationalen Aktionsplan zu unterstützen.
Der Nationale Aktionsplan ist Ergebnis einer engen Zusammenarbeit der beiden Bundesministerien für Gesundheit (BMG) und für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Zur besseren Koordination gibt es eine gemeinsame Geschäftsstelle.
Da auch die Länder eine Reihe von Initiativen ergriffen haben, um einen gesunden Lebensstil mit ausreichender Bewegung und ausgewogener Ernährung zu fördern, begrüßen sie die Initiative der Bundesregierung und unterstützen die zentralen Ziele des Nationalen Aktionsplans. Seitdem das Bundeskabinett am 9. Mai 2007 das Eckpunktepapier „Gesunde Ernährung und Bewegung – Schlüssel für mehr Lebensqualität“ verabschiedet hat, haben sie sich intensiv an der Erstellung des Nationalen Aktionsplans beteiligt und begleiten dessen Umsetzung. Zu diesem Zweck wurden Arbeitsgruppen eingerichtet, in denen sich neben Bund und Ländern auch die Kommunen einbringen.
Aufgabe der Politik ist es, Rahmenbedingungen für gesellschaftliches Handeln zu schaffen. Neben dem Staat trägt deshalb auch die Zivilgesellschaft eine Verantwortung für gesundheitsförderliche Lebensstile. Dazu zählen nichtstaatliche Initiativen, Verbände, Vereine und andere Formen des freiwilligen, bürgerschaftlichen Engagements. So setzen sich beispielsweise Eltern für eine ausgewogene Ernährung in Kindertageseinrichtungen ein, Sportvereine ermöglichen eine „bewegte“ Freizeitgestaltung und private Stiftungen investieren in große Forschungsprogramme.
Zivilgesellschaftliche Akteure sind neben Ländern, Kommunen, Wissenschaft und Wirtschaft wesentliche Partner des Nationalen Aktionsplans. Sie wurden – genau wie Wirtschaft und Wissenschaft – durch schriftliche Stellungnahmen, Workshops und Fachgespräche in den Prozess der Ideen- und Maßnahmenentwicklung einbezogen. Diese Strukturen werden auch weiterhin genutzt, um mit allen Beteiligten im Dialog über die Umsetzung und Weiterentwicklung des Nationalen Aktionsplans zu bleiben.