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Vernetzungsstellen Seniorenernährung Gemeinschaftsverpflegung

Im Rahmen der Gesundheitsförderung für Seniorinnen und Senioren fördert IN FORM die Einrichtung von Vernetzungsstellen Seniorenernährung in den Bundesländern.

Seniorenpaar am Mittagstisch mit Pflegerin
Bild: Monkey Business/stock.adobe.com

Ab der zweiten Lebenshälfte wird es immer wichtiger, die körperliche und geistige Fitness durch ein gesundheitsbewusstes Verhalten zu erhalten. Insbesondere die Folgen einer einseitigen Lebensmittelauswahl sowie von Über- oder Unterernährung machen sich in dieser Lebensphase deutlicher bemerkbar. Ein Beispiel: 84 Prozent der 70- bis 80-jährigen Männer und 74 Prozent der Frauen dieser Altersgruppe sind übergewichtig oder leiden sogar unter Adipositas. Begleitet von weiteren Krankheiten wie Diabetes oder Bluthochdruck steigt das Risiko für ernste Herz-/Kreislauferkrankungen.

Hinzu kommt, dass mit den Jahren das natürliche Hunger- und Durstgefühl abnimmt und das Essen weniger intensiv schmeckt. Sinnliche Reize, die den Appetit steigern, können schlechter wahrgenommen werden. Kau-, Schluck- oder Verdauungsprobleme können dazu führen, dass die nötigen Nährstoffe schlechter aufgenommen werden. Auch das Einkaufen und Zubereiten des Essens wird unter Umständen schwieriger.

Daher unterstützt IN FORM die Gesundheitsförderung für Seniorinnen und Senioren. Gemeinsam mit den Bundesländern werden in diesem Rahmen Vernetzungsstellen Seniorenernährung eingerichtet. Die Vernetzungsstellen bieten Beratung, vermitteln Wissen und vernetzen die Akteurinnen und Akteure in der Seniorenarbeit.

Die Schwerpunkte der Arbeit der Vernetzungsstellen sind:

  • Die Ernährungskompetenzen von Seniorinnen und Senioren, pflegenden Angehörigen, Verantwortlichen für die Verpflegung älterer Menschen und Multiplikatoren in der Seniorenarbeit sollen gestärkt werden.
  • Die Qualität der Verpflegungsangebote in Senioreneinrichtungen und von "Essen auf Rädern" soll durch die flächendeckende Umsetzung der DGE-Qualitätsstandards erhöht werden.
  • Die Verpflegungssituation von Seniorinnen und Senioren, die sich zu Hause oder in ambulanten Wohngemeinschaften selbst versorgen oder dort von Angehörigen betreut werden, soll verbessert werden.
  • Auch Ehrenamt und soziale Teilhabe älterer Menschen stehen im Blickpunkt.

Stand Juni 2023 sind in folgenden elf Bundesländern bereits Vernetzungsstellen Seniorenernährung tätig:

  • Baden-Württemberg
  • Brandenburg
  • Hamburg
  • Hessen
  • Mecklenburg-Vorpommern
  • Niedersachsen
  • Nordrhein-Westfalen
  • Rheinland-Pfalz
  • Sachsen-Anhalt
  • Schleswig-Holstein
  • Thüringen

Mit Bayern als eigenständiger vergleichbarer Institution können nun Akteurinnen und Akteure in der Seniorenarbeit bei der Qualitätsentwicklung der Verpflegungsangebote in zwölf Ländern unterstützt werden.

Hintergrund Vernetzungsstellen

In allen Bundesländer sollen Vernetzungsstellen Seniorenernährung eingerichtet werden. Die Einrichtung der Vernetzungsstellen wird in den ersten fünf Jahren durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und die Bundesländer mit jährlich bis zu 2 Mio. Euro gemeinsam gefördert.

Im Bereich der Kita- und Schulverpflegung bestehen bereits flächendeckend solche Vernetzungsstellen in den Ländern. Die Vernetzungsstellen Kita- und Schulverpflegung unterstützen Schulen und Kitas bei der Gestaltung eines gesunden Verpflegungsangebotes. Sie bieten umfassende Informationen zum Thema Verpflegung an, organisieren Fortbildungsveranstaltungen und vermitteln kompetente Fachkräfte für die Beratung.

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