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Gutes, gesundes und genussvolles Essen fängt in der Familie an. Hier entwickeln Kinder und Jugendliche die Essgewohnheiten, die sie möglicherweise ihr Leben lang begleiten werden. Im Idealfall geben Sie sich als Eltern alle Mühe: Mahlzeiten enthalten viel Gemüse, wenig Fleisch, sind saisonal und mediterran, mit viel Liebe zubereitet, und gegessen wird gemeinsam in angenehmer Atmosphäre.
Doch wie sieht es mit der Verpflegung in der Schule aus? Hier hat sich in den vergangenen Jahren schon viel verbessert, aber es gibt immer noch Luft nach oben. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat vor einigen Jahren mit der groß angelegten Kampagne „Macht Dampf!“ den Grundstein dafür gelegt, dass Sie als Eltern sich leichter für besseres Schulessen engagieren können.
IN FORM hat für Sie einige Tipps und Strategien zusammengefasst, mit denen Sie sich für eine bessere Qualität des Essens in der Schule Ihrer Kinder einsetzen können. Und das kann gelingen, ohne großen Aufwand.
Gemeinsam sind Sie stärker! Nutzen Sie Elternabende, Schulfeste und andere Gelegenheiten, um mit anderen Eltern ins Gespräch über die Qualität des Schulessens und die Mensa-Atmosphäre zu kommen. Sie werden sicher eine Reihe von Verbündeten finden, die sich mit Ihnen gemeinsam engagieren möchten. Damit Sie möglichst viele Eltern erreichen, können Sie nach Absprache mit der Schulleitung z.B. ein Rundschreiben verschicken. „Macht Dampf!“ hat dafür eine Muster-Klassenumfrage und ein Musterschreiben für Eltern formuliert, an denen Sie sich orientieren können.
Vergessen Sie aber bei allem Engagement unter Erwachsenen die Kinder und Jugendlichen nicht! Binden Sie sie von Anfang an in Ihre Aktivitäten mit ein und lassen Sie sie mitbestimmen. Ihr Nachwuchs entscheidet letztlich selbst über den Erfolg Ihrer "Mission".
Das gilt insbesondere für ältere Schülerinnen und Schüler, die das Schulgelände in den (Mittags-)Pausen verlassen dürfen und sich Alternativen zur Schulmensa suchen können. Auch dazu gibt es ein Musterschreiben für Schülerinnen und Schüler.
Wie steht es wirklich um die Qualität des Essens? Meckern Ihre Kinder nur aus Gewohnheit über das Essen in der Schule oder ist es wirklich stark verbesserungswürdig? Und wie steht es um die Atmosphäre während der Mahlzeiten?
Kümmern Sie sich zunächst darum, die Fakten rund um die Mittagsverpflegung in der Schule zu sammeln. Besorgen Sie sich die Speisepläne der letzten vier Wochen. Wenn dies nicht möglich sein sollte, füllen Sie den Essenskalender zusammen mit ihrem Kind aus. "Macht Dampf!" bietet dafür eine Kopiervorlage an.
Bevor Sie aktiv werden, sollten Sie die Mensa Ihrer Kinder erst einmal einem Qualitätscheck unterziehen. Die Grundlage dafür liefern die Essenspläne. Auch dafür hat "Macht Dampf!" eine Vorlage entwickelt, die sich am Qualitätsstandard der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) orientiert.
Damit Sie und Ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter erfolgreich Veränderungen herbeirufen können, brauchen Sie die Unterstützung aller am Schulessen beteiligten Personen. Das können der Caterer, einzelne engagierte Lehrer oder die OGS-Kräfte sein. Sprechen Sie mit den Beteiligten.
Wichtig ist aber auch Rückendeckung von oben – sprich von der Schulleitung und der Schulpflegschaft bzw. dem Elternbeirat. Anregungen finden Sie dazu im Musterbrief "Leitung".
Wenn Sie es schaffen, die Schulleitung und die Schulkonferenz zu überzeugen, sind Sie auf einem sehr guten Weg. Entscheidend ist, dass das Thema Essen und Trinken in der Schule zur Chefsache wird. Wenn die Schulkonferenz zustimmt, können Sie eine Mensa-AG (oder einen Verpflegungs- oder Essensausschuss) gründen, bei dem alle Akteure zusammenkommen.
Vertreten sein sollten Eltern, Schüler, Caterer, Lehrer, Schulleitung und der Schulträger. Die Treffen können regelmäßig zum Beispiel jedes halbe Jahr stattfinden oder je nach Anlass. Wenn beispielsweise eine neue Ausschreibung des Essenslieferanten ansteht, sollte die Mensa-AG auf jeden Fall tagen.
Für inhaltliche Fragen rund um die Aufgaben der Mensa-AG stehen Ihnen die Vernetzungsstellen Schulverpflegung in allen Bundesländern zur Verfügung. Hier erhalten Sie zum Beispiel Rat beim Formulieren von Ausschreibungen für neue Caterer. Hintergrundinformationen zur Schulverpflegung wie etwa Studien und Befragungen finden Sie auf den Internetseiten vom Nationalen Qualitätszentrum für Ernährung in Kita und Schule (NQZ).
Schulverpflegung ist mehr als nur Mittagessen in der Mensa. Rund ums Essen und Trinken ergeben sich gerade in der Schule noch eine Reihe von Anknüpfungspunkten. Angefangen vom gesunden Angebot im Kiosk über die Gestaltung der Essensräume bis zum Lehrmaterial im Unterricht oder der Teilnahme von Schulklassen an Wettbewerben.
Hier sollten ganz bewusst Schülerinnen und Schüler mit einbezogen werden. Wenn beispielsweise gesunde Snacks wie Joghurt mit Obst, Nudeln to go oder Salatteller auch ausserhalb der geregelten Essenszeiten angeboten werden, spricht das Jugendliche möglicherweise eher an als ein komplettes Mittagessen zu festen Zeiten.
Wenn Ihnen das Thema Ernährung am Herzen liegt, geht Ihr Engagement vielleicht auch über das Schulessen hinaus. Das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) bietet eine Reihe von Materialien zur Ernährungsbildung an, die Lehrkräfte im Unterricht verwenden können. Gerade Projektwochen etwa vor Beginn der Sommerferien eignen sich für solche Einheiten besonders. Sprechen Sie dies zum Beispiel beim Elternabend oder in der Mensa-AG an.
Nationales Qualitätszentrum für Ernährung in Kita und Schule (NQZ) www.nqz.de
Bundeszentrum für Ernährung (BZfE), Bereich Ernährungsbildung
Vorlage Klassenumfrage für Eltern zum Herunterladen (PDF-Dokument, nicht barrierefrei)