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Aktuelle Studien zeigen, dass in Deutschland Menschen aller Altersgruppen sich zu wenig bewegen. Dadurch steigt das Risiko für viele chronische bzw. nichtübertragbare Krankheiten. Um dem entgegenzuwirken, wurden 2016 erstmals wissenschaftlich fundierte und systematisch aufbereitete Empfehlungen zur Förderung von Bewegung vorgestellt. Diese wurden im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg sowie weiteren renommierten Expertinnen und Experten erarbeitet.
Da die vorliegenden Empfehlungen für Deutschland bereits vor fast zehn Jahren entwickelt wurden, sollen sie nun aktualisiert und weiterentwickelt werden. Die Aktualisierung berücksichtigt neue Forschungsergebnisse aus Deutschland und der Welt, aktuelle globale Entwicklungen wie den Klimawandel und die Mediennutzung sowie die überarbeiteten WHO-Empfehlungen von 2020.
Das Bundesgesundheitsministerium hat sich deshalb im Rahmen des Runden Tisches Bewegung und Gesundheit dazu verpflichtet, die Nationalen Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung (NEBB) von 2016 zu aktualisieren und weiterzuentwickeln. Das Institut für Sportwissenschaft und Sport an der FAU Erlangen-Nürnberg als WHO-Kollaborationszentrum für Bewegung in Deutschland wird jetzt beauftragt.
Die Weiterentwicklung betrifft insbesondere die Erweiterung der Bevölkerungsgruppen für die Bewegungsempfehlungen: Erstmals sollen spezifische Empfehlungen für hochbetagte Menschen, für Menschen mit Behinderungen sowie für Schwangere und Frauen nach der Entbindung vorgelegt werden. Das Projekt ist ein zentrales Vorhaben zur Stärkung der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes und trägt hierdurch auch zur Umsetzung der Nationalen Präventionsinitiative (NPI) bei. In o.g. Punkten liegt das besondere Bundes- und Ressortinteresse begründet.
Die Ziele sind ehrgeizig: Laut den aktuellen Empfehlungen aus dem Jahr 2016 sollten Kinder und Jugendliche so wenig wie möglich sitzen. Besonders wichtig ist dabei, die Zeit vor Bildschirmen zu reduzieren. Für Grundschulkinder werden maximal 60 Minuten am Tag empfohlen, Jugendliche sollen maximal 120 Minuten vor PC, TV oder Tablet sitzen.
Insgesamt sollen junge Menschen zwischen zwölf und 18 Jahren eine tägliche Bewegungszeit von 90 Minuten und mehr in moderater bis hoher Intensität erreichen. 60 Minuten davon können durch Alltagsaktivitäten - zum Beispiel mindestens 12.000 Schritte pro Tag - absolviert werden. Das gleiche Pensum wird für Kinder im Grundschulalter empfohlen.
Die Nationalen Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderungen haben das Ziel, eine wissenschaftliche Orientierung im Feld der Bewegungsförderung zu bieten. Sie richten sich primär an Fachleute, Entscheidungsträger und Multiplikatoren und sind Teil des Nationalen Aktionsplans IN FORM.
Die Nationalen Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung können Sie im Shop des Bundesinstitut für Öffenliche Gesundheit (BIÖG) herunterladen.
Die Broschüre Gesund aktiv fasst die Nationalen Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung praxisnah für Bürgerinnen und Bürger zusammen.